Wir haben das Recht zu erfahren, wie der Preis eines Medikaments bestimmt wird. Wir dürfen nicht zulassen, dass Pharmaunternehmen „den Preis für das Leben” auf der Basis von Rentabilität festlegen.
Wir verlangen:
- dass die Behörden die Interessen der Bevölkerung wahren, indem sie ein solidarisches Gesundheitssystem fördern und sich dafür einsetzen, dass die Medikamentenpreise sinken.
Unser Gesundheitssystem – und folglich unsere Gesundheit – ist in Gefahr. Die Behörden müssen die ihnen zur Verfügung stehenden Instrumente nutzen, insbesondere Zwangslizenen, um die Medikamentenpreise zu senken.
- Transparenz der Forschungs- und Entwicklungskosten
Der Verkauf der Medikamente muss die Forschungs- und Entwicklungskosten der Firmen decken, ohne jedoch exzessive Gewinne zu generieren, die ein finanzielles Hindernis für den Erwerb der Medikamente darstellen. Diese dringend erforderliche „angemessene Rentabilität” setzt voraus, dass die realen Ausgaben für Forschung und Entwicklung transparent sind, denn sie dienen den Firmen heutzutage häufig als Argument für Preiserhöhungen.
- Eine Alternative zum Patent zur Finanzierung von Forschung und Entwicklung
Die Pharmaunternehmen fordern Patente für ihre therapeutischen Innovationen, die ein 20-jähriges Monopol auf die Medikamente gewähren und die Entwicklung günstigerer Generika verhindern. Die meisten Firmen arbeiten jedoch zunehmend an der Verbesserung bestehender Produkte statt Neuheiten zu entwickeln. Ausserdem liefert uns der Wirkstoff Sofosbuvir den Beweis dafür, dass das Patent vor allem dazu dient, Marktpositionen zu konsolidieren, um den höchst möglichen Preis zu erzielen. Die Innovationsstrategie grosser Pharmaunternehmen konzentriert sich immer mehr auf die Übernahme erfolgsversprechender Start-ups.